Projekt LAUTSTARK:
Das Projekt LAUTSTARK findet in Kooperation mit dem EBI (Entwicklungsbegleitung und Integration e.V.) einmal wöchentlich im Zentrum für Musiktherapie unter der Leitung von Niklas Keil und Dr. Anne-Katrin Jordan statt. Ziel des Projekts ist es, die Kinder- und Jugendlichen sowohl in ihren musikalischen als auch in ihren sozial-emotionalen Fähigkeiten so zu fördern, dass diese immer mehr zu einer echten Band mit gemeinsamer Identität und einem wachsenden Repertoire fremder und eigener Stücke zusammenzuwachsen können.

Im gemeinsamen musikalischen Handeln in der Gruppe eröffnen sich hier eine Vielzahl von Möglichkeiten der Entwicklungsförderung und des individuellen und sozialen Wachstums. Kinder nutzen den gemeinsamen Rhythmus in der Gruppe als Quelle von Halt und Struktur. Gleichzeitig erleben sie sich gerade im Bereich Kontakt, Sprache und Sozialverhalten als Teil einer Gruppe mit der ein aktiver Dialog und wichtige Gemeinschaftserlebnisse möglich werden. Herausforderungen aus den Bereichen Fein- und Grobmotorik, Koordination, Aufmerksamkeit, auditive Wahrnehmung und Konzentration werden in einem spielerischen und motivierenden Kontext schrittweise immer besser bewältigt und ermöglichen als wichtige Erfolgserlebnisse immer wieder Impulse in den Bereichen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

Projekt „Durch Musik zur Sprache":
Seit 2010 bietet Erika Menebröcker an einer Grundschule in Niedersachsen eine neue Form der musiktherapeutischen Sprachförderung an. Zielgruppe sind Grundschulkinder, deren altersgemäße Sprachentwicklung verzögert ist. Das Projekt ist gleichermaßen für deutschsprachig aufgewachsene Kinder wie für Kinder mit Migrationshintergrund geeignet. Die Kinder erhalten im Rahmen des schulischen Angebots eine einjährige musiktherapeutische Sprachförderung, welche sich primär auf die emotionalen und kommunikativen Aspekte einer gelungenen Sprachentwicklung konzentriert. Die positiven Erfahrungen, die im gemeinsamen musikalischen Spiel gemacht werden, führen zu einer Weiterentwicklung der altersgemäßen Sprache, so dass es den Kindern immer besser gelingt, am sozialen Miteinander teilzuhaben.

Das Konzept wurde 2006 im Rahmen eines Pilotprojektes der Universität Münster von MusiktherapeutInnen ursprünglich für das Vorschulalter entwickelt und erfolgreich an mehreren Kindergärten erprobt. Im Anschluss daran erfolgte durch Erika Menebröcker in einem zweiten Forschungsprojekt eine Erweiterung auf den Grundschulbereich. Beide Modellprojekte wurden in Kooperation mit der Universität Münster und der Universität Bremen wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Seit dem Schuljahr 2013/14 wird das Konzept von Erika Menebröcker auch im Rahmen der Sprachförderung vor der Einschulung erprobt.

Einen Erfahrungsbericht (Erstveröffentlichung in der MuG Nr. 22/2012) zum Schulprojekt finden Sie hier.



Projekt Gruppenmusiktherapie für Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Refugio Bremen: Ilse Wolfram (BIM) und Ralf Keller (Sozialarbeiter bei Refugio und Diplom-Musiktherapeut) leiten die Gruppe für jeweils zwei Jahre. Das erste Projekt zwischen 2007 – 2008 wurde nach positiven Stabilisierungswirkungen abgeschlossen. Musiktherapie kann im Sinne moderner Traumatherapie mit Hilfe der Ressourcenfunktion der Musik zur Stabilisierung und Entlastung eingesetzt werden, um Kräfte und Potentiale zu mobilisieren.

Projekt Musiktherapie für Aphasiker in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe der Aphasiker, Bremen: Die Gruppe mit derzeit fünf Erwachsenen, die nach Schlaganfall in unterschiedlichen Schweregraden von Aphasie betroffen sind, wird von Ilse Wolfram geleitet. In der Gruppe entsteht eine solidarische Atmosphäre, in der ein Austausch über die mit den Schlaganfallfolgen verbundenen Gefühle möglich wird. Die Teilnehmer erleben durch die musikalischen Improvisationen neue Ausdrucksformen.